Neuer Termin: Steinway to Heaven

Alexandra Dovgan, Klavier

Alexandra Dovgan © Irina Schymchak

Termine

Fr., 9. Mai 2025 | 20 Uhr

Zeughaus Neuss

Nachholtermin für Freitag, 20. Dezember 2024, 20 Uhr. Alle Aboausweise und Einzeltickets für den ursprünglichen Termin behalten ihre Gültigkeit für den 9. Mai 2025.

 

Ludwig van Beethoven – Klaviersonate Nr. 17 d-Moll op. 31 Nr. 2 »Der Sturm«
Frédéric Chopin – Barcarolle Fis-Dur op. 60
Frédéric Chopin – Fantasie f-Moll op. 49

PAUSE

César Franck – Prélude, choral et fugue FWV 21
Sergei Prokofjew – Klaviersonate Nr. 2 d-Moll op. 14

Um 19:15 Uhr findet eine kostenfreie Konzerteinführung mit Bjørn Woll statt.

 

Das Phänomen Alexandra Dovgan zieht Kreise. Sie ist gerade einmal 17 Jahre alt und schon mehr als am Beginn einer Weltkarriere. Die Süddeutsche Zeitung attestiert ihr eine unwiderstehlich ehrliche Musikalität, wie man sie nur selten hört. Das Publikum schätzt die Selbstverständlichkeit ihres natürlichen Musizierens und die beglückende Transparenz im Spiel.

Bei ihrem Neusser Debüt bringt Alexandra Dovgan Werke von Komponisten zu Gehör, die gleichermaßen Pianisten waren und Musik für »ihr« Instrument schrieben. Das Konzert beginnt mit Ludwig van Beethovens 17. Klaviersonate, die einen Wendepunkt in seinem Schaffen markiert. Die Anzeichen einer beginnenden Taubheit verdichten sich – das, was Beethoven bleibt, ist die Flucht nach vorn: Er erfindet sich und sein Wirken neu und wirft alle Konventionen über Bord. Insbesondere die außermusikalischen Anregungen und poetische Ideen, die die hochexpressive Klaviersonate Nr. 17 kennzeichnen, machen diesen neuen Weg aus. Den Beinamen »Sturm-Sonate« brachte Beethovens Biograph Anton Felix Schindler erst später ins Spiel. Beethoven soll ihm damals auf die Frage nach dem tieferen Sinn des Werks geantwortet haben: »Lesen Sie nur Shakespeareʼs Sturm.«

»Bei Chopin vergesse ich ganz die Meisterschaft des Klavierspiels und versinke in die süßen Abgründe seiner Musik, in die schmerzliche Lieblichkeit seiner ebenso tiefen wie zarten Schöpfungen«, mit diesen Worten ehrte Heinrich Heine den Meisterpianisten. Mit der »Barcarolle« taucht Frédéric Chopin ein in das mediterrane Flair der Lagunenstadt Venedig. Die wellenartige auf- und absteigende Bassfigur lässt an Gondoliere-Melodien denken – die Musik ist bildgewaltig, assoziationsreich und spannungsvoll und besticht mit ihrer dahingleitenden, schwelgerischen Atmosphäre. Das nächste Stück im Programm, die Fantasie von Chopin, steht in der klassischen Trauertonart f-Moll. Schmerzvoll, nach innen gekehrt, zerrissen, erinnert das Stück an einen Trauermarsch. Die Fantasie beweist eindrucksvoll, dass das Klavier Chopins Universum ist; er braucht kein anderes Instrument. In der Fantasie steckt der Farbenreichtum eines ganzen Orchesters und dazu eines Chors, der einen feierlichen Gesang anstimmt.

Sergei Prokofjews insgesamt neun Klaviersonaten sind ein Unikum in der Klavierliteratur des 20. Jahrhunderts. Kaum ein anderer Komponist hat sich derart hartnäckig dieser Gattung gewidmet. Prokofjews zweite Klaviersonate besticht mit einer berauschenden Kraft und einer Intensität, die einmal mehr das immense Talent und die Fähigkeit des Komponisten unter Beweis stellt. Innovation und Tradition verbinden sich zu einer fesselnden Musik – visionär und klangschön.

Begleitend zum Konzert stellt der Neusser Künstler Johannes Schwelm Werke im Zeughaus aus.