Der Kontrabass

Božo Paradžik, Kontrabass
Maria Sofianska, Klavier

Božo Paradžik © Božo Paradžik

Termine

So., 1. März 2026 | 18 Uhr

Zeughaus Neuss

Antonín Dvořák – Andante cantabile aus dem Cellokonzert A-Dur
Reinhold Glière – Vier Stücke op. 32 und op. 9
Ludwig van Beethoven – Sonate g-Moll op. 5, Nr. 2
Leoš Janáček – Märchen
Johannes Brahms – Sonate Es-Dur op. 120, Nr. 2

 

Božo Paradžik schreibt Bassgeschichte. Auch wenn die originale Kammermusikliteratur für Kontrabass begrenzt ist, gibt es doch eine Vielzahl an Werken, die sich mit dem Kontrabass entdecken lässt: so zum Beispiel die Cellosonaten von Ludwig van Beethoven, die Božo Paradžik zur Gänze eingespielt hat. 1799 spielte Beethoven am Klavier selbst seine Sonate Opus 5, Nr. 2 in g-Moll zusammen mit dem größten Kontrabassisten jener Zeit, Domenico Dragonetti – eine Steilvorlage also für einen der größten Kontrabassisten der heutigen Zeit: Božo Paradžik, der mit eigenen Transkriptionen unermüdlich das Repertoire erweitert.

Voller Tatendrang, mit beherzter Courage und einem außergewöhnlichen Talent beschritt Antonín Dvořák geradlinig seine Karriere als Komponist. Mit der Fertigstellung des Cellokonzerts in A-Dur am 30. Juni 1865 hatte er im Alter von 23 Jahren in beinahe allen Schlüsselgattungen der klassischen Instrumentalmusik – Streichquartett, Symphonie und Solokonzert – bereits ein Erstlingswerk geschaffen. Johannes Brahms, Freund und Förderer von Antonín Dvořák, beneidete ihn um seinen kreativen Output: »Der Kerl hat mehr Ideen als wir alle. Aus seinen Abfällen könnte sich jeder andere die Hauptthemen zusammenklauben.«

Während das Programm mit Dvořáks Frühwerk beginnt, schließt es mit Brahms letztem Kammermusikwerk, der Es-Dur-Sonate, im Original für Klarinette und Klavier. Brahms komponierte sie drei Jahre vor seinem Tod und schrieb sie dem Klarinettenvirtuosen Richard Mühlfeld auf den Leib. »Man kann nicht schöner Klarinette blasen, als es der hiesige Mühlfeld tut«, schrieb Brahms im März 1891 an Clara Schumann. Gleich vier Klarinettenwerke widmete Brahms dem »Fräulein Klarinette«, wie er Mühlfeld wohl neckend nannte.

Während Reinhold Glières ausdrucksstarke »Vier Stücke« sowohl die Pianistin Maria Sofianska als auch Božo Paradžik mit technischen Raffinessen herausfordern, lässt Leoš Janáček den Kontrabass und das Klavier eine Geschichte ohne Worte erzählen. Der Kontrabass brilliert mal melancholisch singend, mal dramatisch aufgewühlt, während das Klavier feine Klangfarben und rhythmische Impulse beisteuert.

 

Begleitend zum Konzert stellt der Neusser Künstler Till Bödeker seine Werke im Zeughaus aus.